„Das hat einfach gut gepasst“
Deshalb entscheidet sich Katja auch, von sich aus keine weitere Person bei TrostHelden anzuschreiben. Nadine und sie – das hat einfach gut gepasst.
Was die beiden Frauen gleich fest vereinbaren: offen miteinander umzugehen. Und dazu gehörte auch, sich ehrlich zu sagen, wenn es gerade mal nicht passte, sich auszutauschen. Die Situation war schwierig genug für beide. „Da muss man sich ja nicht noch zusätzlich stressen, sondern nur das tun, was uns guttut. Da waren wir uns einig“, so Katja. „Ich möchte ohnehin nur Kontakt zu Personen haben, die mir guttun.“
Neue Perspektive für die eigene Trauer
Der Dialog mit ihrer Trauerfreundin hat ihre eigene Trauer verändert. „Der Kontakt mit Nadine hat mir einen Perspektivwechsel auf meine eigene Trauer ermöglicht. Und dieser Blickwinkel hat sich durchaus von dem unterschieden, den mir Freunde und die Familie gegeben haben. Es tut gut, sich auch mit einem Menschen auszutauschen, der einen noch nicht so genau kennt. Durch Nadine wurde mir zudem bewusst, dass es auch andere Leute gibt, die in genau der gleichen Situation stecken. Das ist einem ja oft gar nicht klar. Das tröstet. Was für mich deutlich geworden ist und mir Ruhe gegeben hat: Trauer ist nicht linear. Bei Trauer gibt es kein Schema F. Trauerarbeit ist so unglaublich unterschiedlich für jede einzelne Person, die einen Verlust erlebt“, sagt Katja. „Mit anderen Worten: Durch Nadine konnte ich meine eigene Trauer besser reflektieren.“
Beispiel Wut. „Auch ich war am Anfang wütend, wütend auf mich selbst. Aber die Wut hatte ich schon hinter mir, als ich mit Nadine in Kontakt kam. Ich konnte sie gut verstehen und ihr von meinen Erfahrungen erzählen“, ergänzt Katja.